Praxis
Zwei persönliche Einstellungen lassen sich auf einfache Weise einstellen und abspeichern. So habe ich zum Beispiel in der ersten persönlichen Einstellung ISO100, Format 3:2, RAW+JPEG, Monitor an, Blendenvorwahl. Im Grunde sind das auch die Einstellungen, die ich auf meiner DSLR eingestellt habe. Zudem kann die Schärfe, Farbsättigung, Tiefen/Lichter, Rauschreduktion oder auch der Weißabgleich den einzelnen persönlichen Einstellungen zugeordnet werden.
Bei meinen ersten Gehversuchen habe ich zudem auch das Filmbraketing mitlaufen lassen, da die Velvia- und Astia-Simulation bei einigen Motiven in den Tiefen schnell zulaufen.
Auch ist das RAW-Format leider nicht so zu gebrauchen, wie ich es vom Nikon-NEF gewohnt bin. Fuji packt zur X10 lediglich den Silkypix RAW-Konverter bei, mit dem ich leider nicht so warm werde. Mit Silkypix lassen sich nachträglich keine Kameraeinstellungen, wie zum Beispiel die nachträgliche Wahl der Filmsimulation, einstellen. Glücklicherweise hat Adobe während meines Tests nachgelegt, sodass auch mein Lightroom die RAW-Daten lesen kann.
Die Bilder selber waren aber meist im Dynamikumfang kameraintern so entwickelt worden, dass tatsächlich kaum Nacharbeit nötig war. Auch war die Kamera recht farbneutral, auch wenn sie insgesamt etwas kühler abgestimmt ist als meine D200. Hier lässt sich aber alles nach eigenen Vorlieben neu kalibrieren.
Der Autofokus ist schnell und präzise obwohl es hin und wieder vorkam, dass Bilder komplett aus der Schärfe waren.
Apropos Schärfe: Da der Sensor für die Bildgestaltung mit der Unschärfe immer noch zu klein ist, hat die X10 einen Trick parat: Sie kann von Fall zu Fall bis zu 3 Bilder in schneller Abfolge machen, wobei jeweils eines vor und eines hinter dem Motiv fokussiert wird. Diese 3 Bilder werden dann zusammengerechnet, wobei die scharfen sich überschneidenden Bereiche gehalten werden, während der Rest in Unschärfe getaucht wird. Ergebnis ist ein Bild mit unscharfem Vorder- und Hintergrund. Dieses funktionierte in der Praxis recht häufig auch überraschend gut - leider nicht immer.
Mit der Fn-Taste auf der Oberseite der Kamera habe ich zudem noch ein Shortcut zu einer für mich wichtigen Funktion: ISO-Wahl. Es gibt aber auch die Möglichkeit, andere Funktionen dort abzulegen, wie Bildgröße oder -qualität, Dynamikbereich, Filmsimulation, AF-Modus oder Gesichtserkennung.
Sehr positiv ist mir aufgefallen, ist dass der Blitz nicht alleine ausfahren kann, nur manuell über einen kleinen Hebel.
Mit der Akkuleistung bin leider nicht ganz eins mit mir. Je nachdem, wie ich fotografiere, liegt die erreichte Bilderzahl zwischen 100 und 400 Bilder. Gehe ich los und mache Schnappschüsse von meiner Familie, dokumentiere meine Reise oder mein Leben, betreibe Streetfotografie, dann nutze ich den hervorragenden Sucher und hier bin ich mit dem Akku eins. Fotografiere ich mit dem Monitor, weil es eine exakte Bildgestaltung erfordert, dann bin ich gut beraten, meinen Ersatzakku mit einzustecken.